„Eine Riesenehre“: Ulrichsbläser Büchlberg spielen am 7. Juli mit dem BR-Symphonieorchester

Passauer Neue Presse, Raimund Meisenberger, 03.07.2024

Diesen Sonntag spielen sie auf einer Bühne mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und mit drei weiteren Blasorchestern: die Ulrichsbläser Büchlberg aus dem Landkreis Passau. − Foto: Anna-Maria Bogner

Das ist eine Aktion für die Geschichtsbücher der Ulrichsbläser Büchlberg. „Dass wir mit einem der weltbesten Symphonieorchester zusammenspielen dürfen, ist eine Riesenehre für uns“, sagt Josef Maderer, künstlerischer Leiter des symphonischen Blasorchesters aus dem Kreis Passau. „Das ist ein Leuchtturmprojekt.“

Diesen Sonntag, 7. Juli, spielen die Ulrichsbläser im Showpalast von München-Fröttmaning beim „Symphonischen Hoagascht“ ein Megakonzert mit 293 Musikern, zusammen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) und drei weiteren Ensembles: Blaskapelle Möckenlohe, Jugendblasorchester Marktoberdorf und Brass Band Unterallgäu. Der BR überträgt im Netz und im Fernsehen. Zur Einstimmung gibt es schon am Samstag, 6. Juli, von 18.30 bis 19 Uhr ein Ständchen auf dem Mariss-Jansons-Platz vor dem Riesenrad im Münchner Werksviertel.

Per Video beworben

Bescheidenheit ist eine Zier, und manchmal fehl am Platz. So wie hier: Dass die Büchlberger Teil des Projektes sind, haben sie sich hart erarbeitet. Von 100 Kandidaten, die sich per Video beworben hatten, wurden nur vier ausgewählt. „Wir sind momentan auf einem sehr hohen Level unterwegs“, sagt Dirigent Maderer. Die Jugendarbeit zahlt sich voll aus: „Leute, die als zwölfjährige Kinder bei uns angefangen haben, stehen jetzt voll im Saft, nehmen mehrmals die Woche das Instrument in die Hand und spielen auf höchstem musikalischen Niveau.“ 2023 erreichten sie beim bayerischen Blasmusikwettbewerb Platz eins.

Klassische Musik ist dem symphonischen Blasorchester vertraut, allerdings hat das aktuelle Projekt ganz eigene Herausforderungen. Neben der für Blasorchester komponierten „Grande symphonie funèbre et triomphale“ von Hector Berlioz ist eine Uraufführung zu hören: Komponist Lorenz Dangel – Sieger beim Deutschen Filmpreis 2023 für die Musik des Films „Sterben“ – hat das Werk „Phon“ für Symphonieorchester und genau die ausgewählten drei symphonischen Blasorchester und die eine Brass Band (ohne Holzbläser) geschrieben. Die Bläser sind links, rechts, vor und hinter dem BRSO angeordnet, so dass die Musik durch den Raum wandern kann. Maderer: „Wir starten gemeinsam, zwischendrin hat jedes Orchester einen eigenen Soloteil, danach kommen alle wieder zusammen.“ Vom Klappern auf den Schalltrichtern bis zu Luftgeräuschen und sehr vielen Taktwechseln sei alles drin, „was wir normalerweise nicht machen“.

Chefdirigent Simon Rattle war zu Besuch

Der Komponist hat die Ulrichsbläser besucht, auch BR-Musiker und Chefdirigent Simon Rattle waren da – „ein sehr natürlicher Charakter, sehr offen, und dann am Pult voller Feuer“, sagt Maderer. „Er hat das Maximum aus uns rausgeholt.“ Im Ensemble hätten diese intensiven Proben „einen Wahnsinnszusammenhalt in der Gruppe gefestigt“.

Ab Freitag wird in München noch geprobt, am Sonntag gilt’s. Josef Maderer sitzt als Posaunist dann mitten in seinem Orchester. „Das lasse ich mir nicht entgehen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert